02. Oktober 2007
DER SCHRECKLICHSTE TAG UNSERES LEBENS...
Eigentlich sollte es ein schöner Tag werden... Es waren Herbstferien und es war ein schöner Altweiber-Sommer. Laura hatte ein paar Tage ihre Freundin Tatti zu Besuch. Abends wollten wir alle zusammen zu einem Auftritt von Jürgen gehen, Marina und Thorsten, Laura und Tatti, Berthold und ich.
Laura und Tatti wollten nicht mit zu Mittag essen sondern erst noch ausreiten. Wie immer wenn Laura mit jemandem zusammen ausritt, bekam dieser ihren super lieben Primus.
Sie selbst nahm dann Villam, die sie auch bereits seit 3 Jahren ritt. Villam war noch jung, ungestüm, oftmals stur, und ein Wildfang wie Laura selbst.
Nach dem Essen ging Marina zum Stall, Berthold fuhr zu Kunden und ich ging mit den Hunden spazieren. Als ich wieder zuhause war, habe ich die Auffahrt gekehrt und hörte drinnen das Telefon klingeln. Bis ich dran war, war aber aufgelegt.
Dann kam plötzlich Marina ganz aufgeregt angelaufen und fragte ob Papa mich erreicht hat. Laura ist vom Pferd gefallen und wird gerade mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen.
Ivy hatte Marina zu mir gebracht und fuhr uns jetzt zur Unfallstelle. Es war einfach alles nur schrecklich und ein absoluter Alptraum... Auf dem Feldweg wurden wir von Polizisten zurückgehalten mit den Worten wir sollen die Ärzte arbeiten lassen. Bei ihnen stand Berthold, und ein LKW-Fahrer. Hinter ihnen lag in ca. 20 - 30 m Entfernung Laura und wurde ärztlich versorgt. Daneben stand auf dem Stoppelfeld der Notarztwagen und ein Hubschrauber landete gerade.
Man teilte uns mit, dass Laura sehr starke Kopfverletzungen hat, sehr viel Blut verloren hat und bewußtlos ist. Es wäre noch nicht entschieden, in welche Klinik sie gebracht wird, entweder Essen oder Düsseldorf. Die Zeit, bis der Hubschrauber endlich startete, war endlos!!!! Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass sie einfach nicht transportfähig war.
Der Unfall muß ca. um 14.30 Uhr passiert sein. Bis der Hubschrauber gestartet ist, waren mindestens 1,5 Stunden vergangen. Laura wurde letztendlich in die Unfall-Klinik Köln-Merheim geflogen. Inzwischen war auch Jürgen am Unfallort eingetroffen, den Marina angerufen hatte. Mit ihm und Tatti fuhren Berthold und ich dann mit dem Auto auch zur Klinik.
Der Arzt der uns sofort dort empfing teilte uns direkt und schonungslos mit, dass Laura noch operiert wird und es sehr ernst aussieht. Falls sie überleben würde, dann bliebe sie mit Sicherheit schwerst behindert.
Auf die Art und Weise, wie respektlos und gefühlskalt man uns auch in den nächsten Tagen in der Klinik behandelt hat, möchte ich zumindest im Moment nicht
näher eingehen !!!!
Bis ca. 22.00 Uhr hat es dann gedauert, bis uns endlich ein Arzt Näheres sagen konnte und wir zu Laura durften.
Es war wie in einem Alptraum... Laura war an X Maschinen angeschlossen. Ihr Kopf war verbunden und das Gesicht vollkommen geschwollen. Erkennen konnte man sie nur noch an ihren Muttermalen am Hals ....
Man sagte uns, dass sie Laura ins Koma gelegt haben, damit alle Vitalfunktionen soweit wie möglich runtergefahren wären. Das Gehirn war nicht nur
erschüttert sondern sehr sehr schlimm geschwollen. Man hatte ihr die Schädeldecke geöffnet.
Am nächsten Tag sollten Untersuchungen vorgenommen werden, inwieweit das Gehirn noch reagiert ... und man würde uns
anrufen.
Wir fuhren tief erschüttert und geschockt irgendwie nachhause...